By Marin von Hessert on Mittwoch, 17. Mai 2017
Category: UE-V

App-V mit Profilmanagementlösung (UE-V Teil 3)

App-V mit einer Profilmanagementlösung

Möchte man App-V einsetzten, sollte man sich auch Gedanken über eine entsprechende Profilmanagementlösung machen. So ist es sinnvoll, ein Profilmanagement einzusetzen, welches prozessbasierend arbeitet und somit auch mit virtuellen Prozessen arbeiten kann. Z.B. Microsoft UE-V, VMware User Environment Manager (vormals Immidio), Ivanti Environment Manager (vormals AppSense) oder RES ONE Workspace. Das bedeutet, dass ein solches Profilmanagement auch in die virtuelle Blase „hineinschauen“ und die Einstellungen der Anwendungen anwendungsbezogen abspeichern kann, so als wäre die Anwendung nativ installiert. Dies hat den Vorteil, dass die Anwendungseinstellungen auch wiederhergestellt werden können, wenn sich die Paket ID des App-V Paketes geändert hat.

Weitere Teile

Änderungen zwischen UE-V 2.1 SP1 und UE-V für Windows 10 Version 1607 (UE-V Teil 1)

UE-V für Windows 10, Version 1607 konfigurieren (UE-V Teil 2)

App-V mit einer Profilmanagementlösung (UE-V Teil 3)

Bei einem Profilmanagement welches an- und abmeldebasierend arbeitet, also Registrierungseinstellungen und Dateien nach einer Ausschlussliste lädt und speichert, wie z.B. das Citrix Profilmanagement, wäre dies nicht möglich, da hier die Einstellungen außerhalb des Prozesses gespeichert werden. Bedeutet, es werden die Daten bezogen auf die Paket ID und nicht auf den Prozess gespeichert. Würde sich z.B. die Paket ID des Office Paketes aus irgendeinem Grund ändern (Neusequencierung), können die zuvor vom Anwender gespeicherten Einstellungen des Office Paketes nicht mehr verwendet werden.


Abbildung 1: Die Daten werden bezogen auf die Paket ID gespeichert

Bei einem prozessbasierenden Profilmanagement besteht auch der Vorteil, dass die Einstellungen nur für eine bestimmte Anwendung zurückgesetzt (gelöscht) werden kann, ohne das ganze Profil zurücksetzten zu müssen.

Abbildung 2: Daten werden anwendungsbezogen gespeichert (VMware User Environment Manager)


Abbildung 3: Daten werden anwendungsbezogen gespeichert (Microsoft UE-V)

Weiterhin kann ein prozessbasierendes Profilmanagement die App-V Integrationspunkte speichern und bei der nächsten Anmeldung wiederherstellen. Somit würde der aufwendige Prozess der Erstellung der Integrationspunkte nach jeder Benutzeranmeldung wegfallen. Die Zeit, bis die App-V Anwendungen dem Anwender nach dem Login zur Verfügung stehen, wird dadurch massiv verkürzt.

Dies trifft nur bei userbezogenem Publishing zu, bei globalem Publishing werden die Integrationspunkte systemweit vor der Anmeldung erstellt!

Um die Integrationspunkte über ein Profilmanagement speichern zu können, muss der Regkey “PreserveUserIntegrationsOnLogin” unter „HKLM\Software\Microsoft\AppV\Client\Integration“ erstellt und auf „1“ gesetzt werden, da der App-V Client standardmäßig bei der An- und Abmeldung die Integrationspunkte aufräumt, was bei Verwendung eines Profilmanagements kontraproduktiv wäre. Der RegKey verhindert das Aufräumen.

Der VMware User Environment Manager bringt bereits eine Vorlage für das Speichern der App-V Integrationspunkte mit, welche den Publishingvorgang (SyncAppvPublishingServer.exe) massiv beschleunigt. So konnte in unserem Lab der Publishingvorgang von 5 App-V Paketen von 35 Sek. auf 2 Sek. reduziert werden.


Abbildung 4: App-V Vorlage des VMware User Environment Managers

Hier sieht man das Archiv, dass der User Environment Manager durch die Vorlage für meinen Benutzer erzeugt hat:


Abbildung 5: Archiv mit den Integrationsinformationen

Für Microsoft UE-V gibt es ebenfalls ein Template, welches die Integrationspunkte speichert. Das Template ist hier zu finden:
https://gallery.technet.microsoft.com/Authored-UE-V-Settings-bb442a33

Um das Template unter Windows 10 (ab 1607) bzw. Server 2016 nutzen zu können, muss in diesem die Major Version von 5 auf 10 gesetzt werden, sonst speichert das Template keine Daten ab.


Abbildung 6: AppvPublishState.xml

Weiterhin muss aus dem UE-V Key „ExcludedFileTypes“ unter „HKLM\Software\Microsoft\UEV\Agent\Configuration“ die .lnk Dateitypverknüpfung gelöscht werden, damit auch die Verknüpfungen auf dem Desktop und im Startmenü über das Template gespeichert werden.

Hier sieht man die Dateien, die UE-V durch das Template für meinen Benutzer erzeugt hat:


Abbildung 7: Durch UE-V gespeicherte Integrationsinformationen

Mit UE-V hatte ich jedoch das Problem, dass nach Registrieren des UE-V Templates für den App-V Client die Integrationsinformationen nach Abmelden des Benutzers durch UE-V weggespeichert, diese jedoch nicht mehr beim nächsten Login eingelesen werden, wenn „SyncAppvPublishingServer.exe“ gestartet wird. Das bedeutet, der Publishingvorgang dauert genauso lange (35 Sek.) wie ohne Profilmanagement und wird nicht verkürzt, was mit dem Template ja erreicht werden soll. Für alle anderen getesteten Anwendungen hat dies jedoch problemlos geklappt.

Dieses Verhalten konnte ich unter Windows 8.1 mit UE-V 2.1 SP1 und App-V Client 5.0 SP4 HF4 als auch unter Windows 10 1607 nachstellen. Auf beiden Systemen war der Shared Content Store Mode aktiv und es wurde ein Mandatory Profile verwendet.

Falls jemand eine Lösung dafür hat oder auch dasselbe Problem, würde ich mich über ein Kommentar freuen.

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